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Nicht warten – starten!

Erfahrungsbericht: Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Ausbildung

"Also es ist, glaube ich, allen klar, dass wir etwas machen müssen", antwortet Armin auf die Frage, warum er bei seiner IHK das Seminar mit dem etwas sperrigen Titel "Nachhaltig handeln und Digitalisierung nutzen – Strategien für den Ausbildungsalltag im Wandel entwickeln" besucht hat. "Bei unserer Gruppenarbeit waren sich jedenfalls alle einig, dass ohne IT im Unternehmen gar nichts mehr geht und da gibt es kein ‚des juckt mich net‘. Branche oder Unternehmensgröße? Spielt keine Rolle, es betrifft jeden. Also muss ich als Ausbilder meine Azubis auch darauf vorbereiten. Und beim anderen Themenblock ‚Nachhaltigkeit‘ ist’s genauso. Das Thema ist da und wird mit Sicherheit immer größer. Aber wie bringen wir‘s in die Ausbildung rein? Und was heißt das für mich in meinem Betrieb? Dafür war das Seminar ein super Anfang.“

Die Begeisterung des Ausbilders spricht für sich. Sie steht, das haben bereits über 230 weitere Feedbacks gezeigt, für die große Mehrheit derjenigen, die bei einer der neun bayrischen IHKs an dem kostenlosen Seminar teilgenommen haben. Ein Tag in Präsenz, alternativ zwei mal vier Stunden online, um Ausbilderinnen und Ausbildern ein vertieftes Verständnis davon zu vermitteln, wie die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmenden Anforderungen der Nachhaltigkeit die gesamte Arbeitswelt verändern und was diese Transformation für die betriebliche Ausbildung bedeutet, so lautet die Zielformulierung der von den Bayerischen IHKs initiierten und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Qualifizierung.

Auch wenn das Seminar, wie Armin es formuliert hat, vor allem einen Einstieg schaffen will, so sollen doch möglichst konkrete neue Handlungsansätze aufgezeigt werden, die die Teilnehmenden dann individuell oder im Netzwerk mit anderen Teilnehmenden weiterverfolgen können: Wie können Ausbilderinnen und Ausbilder die Potenziale der Digitalisierung für die Organisation, Planung und Steuerung der Ausbildung selbst besser nutzen? Wie können sie ihren Auszubildenden die Themen „digitale Arbeitswelt“ und „nachhaltiges Handeln im Beruf“ innovativ und in Verbindung mit den berufsspezifischen Ausbildungsinhalten vermitteln? Wie können die Lernbegleitung und Lernförderung mit den Jugendlichen der Generationen Z und Alpha weiterentwickelt werden?

"Der wichtigste Schritt ist aus unserer Sicht, dass möglichst viele Ausbilderinnen und Ausbilder die Schlüsselrolle erkennen und verstehen, die sie für das Gelingen der Transformation der Wirtschaft haben", erklärt Hubert Schöffmann, Bildungspolitischer Sprecher des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags BIHK e. V., die Intention. "Die Unternehmen brauchen Nachwuchsfachkräfte, die möglichst von Anfang an fit für die Digitalisierung und den Nachhaltigkeits-Change gemacht wurden. Indem die Ausbilderinnen und Ausbilder die Ausbildung in Abstimmung mit den weiteren Verantwortlichen in den Unternehmen und idealerweise auch mit den Berufsschulen weiterentwickeln, stärken sie die Wettbewerbs-, Innovations- und Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen. Dafür braucht es sicher mehr als acht Stunden, das ist uns klar. Deshalb arbeiten wir auch bereits an Ideen, wie wir die Ausbilderinnen und Ausbilder auch in Zukunft bei der Bewältigung dieser Aufgaben unterstützen können. Aber noch einmal: Es ist entscheidend, jetzt zu starten, eigene Erfahrungen zu sammeln, auszuwerten und entsprechend die nächsten Schritte zu gehen. Wir alle, Ausbildende, Unternehmen, Berufsschulen, Auszubildende und IHKs sind in Bayern auf genau diesem Weg und wollen ihn gemeinsam weitergehen."